Was sagen Schüler?
Erfahrungsberichte
Ísólfur & Birgit
Als ich Antje kennenlernte, war mein damals 8-jähriger Isländerwallach Ísólfur ein hochgewachsener ‚Schlaks’ mit wenig Körperspannung, wenig Muskulatur und, unter anderem, daraus resultierenden Problemen mit Knie und Rücken. Ich hatte unterschiedliche Trainer ausprobiert, aber niemand konnte mir dabei helfen, das Pferd mehr auf die Hinterhand zu bringen, damit er sich selber trägt. Antje hat sofort erkannt, dass mein großes Pony zwar isländertypisch sehr beweglich ist, aber aufgrund seiner Hypermobilität in Kombination mit dem langen Rücken viele Bewegungen zeigte, die sein Problem verstärkten. Wir haben daher lange Zeit daran gearbeitet, ihm neue und richtige Bewegungsabläufe beizubringen. Schnell etablierte sich der Spitzname ‚Übefix’, weil mein Pony dank Antjes unglaublich geduldiger und liebevollen Art in jeder einzelnen Stunde gerne und bereitwillig mitarbeitete und das Gelernte auch außerhalb des Unterrichts umsetzte. Selbstverständlich hat auch mein Reiten von Antjes Unterricht enorm profitiert, es ist feiner und einfühlsamer geworden. Geholfen haben auch die eingeschobenen Einheiten Alexandertechnik, die mein eigenes Körpergefühl verändert und verbessert haben. Das Gesamtbild veränderte sich zusehends, mein ‚Großer’ baute Muskeln auf konnte diese sogar weitgehend halten, als ich ihn umständebedingt 4 Monate auf die Weide entließ. Nach dieser Pause haben wir drei wieder angeknüpft und weitergearbeitet, bis die Zeit nach nun einem Jahr gekommen war, sich wieder verstärkt auf den Tölt zu konzentrieren. Dies ist möglich, da ich aber einen stabilen Wallach habe. Ich bin mir sicher, dass sich die Wege von mir und Ísólfur ohne Antjes Unterricht, ihre Empathie, ihre Kreativität und unendliche Geduld schon längst getrennt hätten. Vielen Dank an Antje, die mir und meinem Pferd zu einem wunderbaren Miteinander verholfen hat.
Pit & Sybille
Reiten ist Technik. Dachte ich, als ich anfing. Jenseits der 40 leider schon. Ich hatte den Wunsch schnell aufzuholen, was ich in den ersten 30 Jahren versäumt hatte. Mit Antje ging es gefühlt erst einmal zehn Schritte zurück. Also erstmal Führen, ach, was rede ich. Erstmal von der Koppel holen. Beobachten, sich und das Pferd. Darüber sprechen. Dann Gehen ohne Pferd, gehen mit Pferd. Sehr genau und kleinteilig erklärte Antje mir Zusammenhänge und ließ mich vor allem auch spüren, wo das Pony fein und empfindsam ist und wo büffelig und respektlos – und was das mit mangelnder Klarheit meinerseits zu tun haben könnte. Nach gefühlten 1000 Jahren Bodenarbeit durfte ich irgendwann auch Aufsitzen. Ich gebe zu, dass der sehr kleinschrittige und selbstflektierende Unterricht mich mitunter sehr gefordert hat. Gelegentlich wollte ich Antje anschreien und aufgeben. Aber das Gefühl kannte ich natürlich auch von anderen Reitlehrerinnen;). Und am Ende habe ich von Antjes sehr individueller, feiner Art zu unterrichten – und ihrem ethischen und fachlichen Fundament – sehr profitiert. Oft hat sie mir und dem Pony und mir auch Momente großer Harmonie beschert. Den Wunsch, irgendwas schnell aufzuholen, habe ich dabei ohne Verlustgefühl über Bord geworfen.
Surtur & Roxana
Ich hatte ein autistisches Pferd – doch Dank Alexandertechnik am Boden wie zu Pferd ist dieses Pferd ein aufgeschlossener, zugewandter und lebendiger Partner geworden. Er ist in seiner Mitte gelandet.
Mit Antje Pahl haben wir gelernt zu fühlen – und ich schreibe bewußt „wir“. Auch ich bin in einen Prozess gegangen, der mich mehr und mehr zentriert und fühlen lässt wie ich mit meinem Körper in eine Balance komme und z.B. meinen Rücken bewege ohne durch eine angespannte Muskulatur zu korrigieren. Es geht mehr um ein Loslassen.
Durch die sensible Anleitung von Antje bin ich dahin gekommen und, ich hoffe, auch weiter diesen Weg mit ihr zu gehen. Dieses Fühlen und Wahrnehmen ist, sowohl ohne Pferd, neben dem Pferd, z.B. beim Führen, wie auch nachher auf dem Pferd, eine wahre Offenbarung. Der Kontakt mit meinem Pferd, die nonverbale Kommunikation ist, durch das Fühlen über meinen eigenen Körper weiter über das Zügel- und Sitzfühlen, ein großes Geschenk.
Und ich spüre, dass sich mein Pferd „gesehen“ fühlt und so kann er auch sein – einfach sein, so wie er ist und muss nicht streng funktionieren, was er früher perfektioniert und verinnerlicht hatte.
Es war immer ein sogenanntes Verlasspferd – aber ohne seine innere Beteiligung.
Antje hat uns so geholfen und ist eine phantastische Lehrerin – mit tiefer Ruhe und einem unbeirrbaren
Einsatz für Pferd und Mensch.
Ein herzliches Dankschön von Surtur und Roxana